Hauptdiagnose: Keimzelltumor, AFP-Wert bei 2600 - ab 01.05. dreimal Hochdosis mit drei Stammzelltransplantationen
Am 22.02.2013 hatte ich meinen ersten Nachsorgetermin in der Uni Klinik in Ulm. An diesem Tag wurde Blut genommen und weitere Termine zur Nachsorge ausgemacht (CT, Urologen). Der Doc sagte, er würde sich am Nachmittag melden, wenn irgendwas wäre, ansonsten sollte ich dann nur zu den anderen ausgemachten Terminen erscheinen.
14.10 Uhr klingelte das Telefon und ich hatte mein 2. Rezidiv: AFP Wert bei 2600 und am Mittwoch den 27.02.13 stationäre Aufnahme auf der Onkologie hier in Ulm!!!
Also Familie informieren, Reha absagen, zum Glück habe ich das Wichtigste schon bei meinem ersten Rezidiv geregelt:
Nun ging es am 27.02 auf Station nach Ulm. Das Schöne, mein Zimmernachbar war ein Knochenmark-Spender für ein kleines Kind in Rom (super von dir Jonas!!!!) - Lebensgeber und Krebskranker Seite an Seite, wie das Leben so spielt....
Nach diversen Untersuchungen bekam ich dann am Nachmittag des 28.02. meine Chemo verabreicht (Zyklus: Tag 1, dann wieder Tag 8). Diesmal bestand der Medikamentencocktail aus: Gemcitabine, Paclitaxel und Oxaliplatin. Kurzanhaltende Übelkeit war die erste Nebenwirkung, gefolgt von kribbelnden, schmerzenden Fingern und Zehen. Am 02.03. wurde ich entlassen und dann machten sich die Finger und Zehen an der kalten Luft sehr bemerkbar: das Laufen schmerzte und ich konnte nichts mehr anfassen, hatte kein Gefühl mehr in den Fingern - naja, irgendwann vergeht alles.
Freitag, der 08.03., wäre dann wieder Chemo-Tag, diesmal ambulant. Am 07.03. ging ich zum Arzt, da sich bei mir ein paar "Pusteln" am Kopf gebildet haben, siehe da: ich hatte Windpocken....als Kind Glück gehabt und nun haben sie mich doch noch erwischt. Also ab in die Notaufnahme nach Ulm und von dort direkt auf die Infektionsstation in Einzelhaft. Zum Glück alles rechtzeitig bemerkt und somit auch keinerlei Probleme beim Verlauf der Krankheit gehabt - vor allem ersparte mir das Tag 8 meiner Chemo ;-).
Das Faszinierendste: auf einmal war mein AFP-Wert bei 260.....er ist um über 2000 Punkte gefallen, weshalb? Selbst das PET-CT war vollkommen unauffällig, sie haben nirgends etwas gefunden. Tja, selbst mein Oberarzt von der Onkologie war ein wenig sprach- und ratlos. Wie es sich herausgestellt hat, beeinflussen Windpocken diesen Wert - heißt das nun: ich habe gar kein Rezidiv??
Am 18.03. geht es nun wieder nach Ulm.....
Ab diesem Punkt möchte ich nun tagesaktuell das weitere Geschehen in "Mein Krebs-Tagebuch" berichten.