Mama von Martin, solange Martin nicht schreiben kann
Martin kam zur Mittagszeit aus Intensiv auf Station zurück.
Er hat Druckschmerzen, die mit entsprechender Schmerzmittel-Dosierung bekämpft werden. Morgen werden die ersten Schläuche gezogen. Dann ist Martin auch etwas beweglicher.
Ich durfte heute die von ihm von zuhause mitgebrachten Kabel in diverse Steckdosen stecken. Das klappte – bei meinem technischen Unvermögen – erst mit viel Geduld seitens von Martin. Der ihn
operierende Arzt war gerade bei Martin im Zimmer als ich kam.
Er meinte, dass es eine sehr! schwierige OP war. Ich habe noch eine kleine Geschichte:
In einem Feldlazarett in Russland versuchte ein Arzt
das völlig zerfetzte Gesicht eines jungen Soldaten wieder herzustellen.
Als er ihm den zweiten Mundwinkel wieder zusammengenäht hatte,
sagte er zu dem nur örtlich betäubten Soldaten:
„So, nun sprechen Sie mal!“
Der junge Mann bewegte vorsichtig seine Lippen und brachte
mit einem zaghaften Lächeln das Wort hervor: „DANKE“