14.55 Uhr, Frau Dr. Guthoff bringt mir meinen aktuellen AFP-Wert: 17!!!!!!!!!!!! Dies bedeutet, es war die richtige OP und ich kann erstmal so ganz leicht und vorsichtig den Begriff "GEHEILT" in den Mund nehmen - vor acht Tagen war er noch bei 114. Er ist somit wahnsinnig schnell gefallen - kann gar nicht beschreiben, wie es mir nun geht......
---------------------------------------------------------------------------------------------------
Der Student kam ganz artig zum Blut abnehmen, dieses Mal selbstverständlich mit der Ausrüstung für den ZVK - habe dort zwei Schenkel (Leitungen). Der eine ließ sich jedoch nicht mal mehr spülen, deshalb darüber sowieso kein Blut abnehmen - der andere spülte sich klasse, jedoch war auch er nicht rückläufig. Also ging es an die Vene (!!!) in der Ellenbeuge. Die Nadel war drin, das spürte ich ganz deutlich, jedoch brachte auch jede noch so tiefe "Bohrung" kein Blut in die Spritze. Er schaute mich schon ganz mitleidsvoll an, als er nun meinen Handrücken begutachtete. Was soll's, da muss ich dann wohl durch - er kann in diesem Fall nichts dafür, da war sogar ich mal einsichtig. Also bißerl geklopft und gestreichelt und huuuuuuiii war die Nadel drin - hat er wirklich gut gemacht!
Zwei Werte sind heute von Bedeutung:
1. Der CRP-Wert, an ihm kann man vorhandene Entzündungen feststellen. Sollte dieser nun weiter gefallen sein, dann bekomme ich heute noch meinen ZVK gezogen. Diesen bräuchte ich nur noch für weitere Antibiotika-Infusionen, zudem beinhaltet er immer die Gefahr einer weiteren Entzündung - er ist schließlich ein Fremdkörper, an dem sich leicht irgendwelche Erreger festsetzen können.
2. Das Wichtigste heute überhaupt, mein AFP-Wert. Wenn dieser gefallen ist, dann kann ich erstmal tief (mit meinen drei letzten Lungenlappen) durchatmen. Sollte er stagnieren, dann kann man über vieles philosophieren und muss bis zur nächsten Wert-Bestimmung warten.
Sollte er aber gestiegen sein, dann ist es Scheiße! Dann steht die OP an meiner linken Lunge an. Die zwei Punkte, welche dort schon seit Jahren einsam ihr Dasein fristen, wären dann die letzte therapeutische Möglichkeit, diesen Wert vernichtend zu schlagen. Sollte nach dieser Operation dieser Wert weiterhin Kapriolen schlagen, dann wäre ich somit austherapiert.
Bekam gerade meine letzte Drainage gezogen, der ZVK soll auch gleich folgen. Fragte, ob es denn schon Ergebnisse bezüglich meiner Blutentnahme gibt, dies würde heute wohl nichts mehr werden. Nachher steht ein Streik der Pflegekräfte an und somit gibt es nur eine Notfallversorgung. Morgen geht es mal wieder zum Röntgen und wenn alles passt, dann bin ich tatsächlich schon am Freitag entlassen. Matthias hat mir angeboten, meine weitere Pflege Zuhause zu übernehmen - er kann nicht nur schnippeln, nein Wickeln liegt ihm auch im Blut ;-). Bei mir würde es da nur noch um die Entfernung meiner Tackerklammern und das Ziehen meiner Drainagefäden gehen. Habe die Ärztin deswegen mal angesprochen und sie war dessen gar nicht abgeneigt - weshalb sollte ich auch wegen fünf Minuten Behandlung 40km nach Ulm hochgurken?