Rocky mit Handtuch
Heute Morgen war ich zur Blutabnahme bei meinem Hausarzt, Bestimmung des Krea + TSH für mein anstehendes PET-CT. Drei Arzthelferinnen waren da und jede durfte mich einmal pieken, zum Schluß traf dann "meine" Lieblingsstecherin, weshalb verlange ich Trottel sie auch nicht sofort?!?
Es ist eine skurille Situation für mich: Unausgesprochen dümmpelt meine anstehende Untersuchung (mit all ihren Konsequenzen) unter der Oberfläche herum, kaum jemand spricht mich darauf an, bzw. macht es zum Thema. Dies liegt in erster Linie bestimmt an meiner Einstellung, dass ich mich nicht an Mutmaßungen oder Spekulationen beteilige - und dies auch immer vehement nach außen kommuniziert habe.
Auf der anderen Seite liegt es daran, dass es niemand ansprechen möchte, weil dann alles Endlich werden kann. Ich habe noch in meiner Stammzelltransplantation gesagt, dass ich keine Therapie mehr durchführen werde. Zu dieser Aussage stehe ich immer noch, wenn auch leicht differenziert. Es ist für mich eine ganz klare "Kosten/Nutzen-Rechnung", hört sich nicht nur nüchtern an, es ist meine rationelle Betrachtungsweise des Ganzen. Ich hatte letztes Jahr stellenweise keinen Lebenswillen mehr, vegetierte vor mich hin. Ich war ein unmündiger Pflegefall: Habe in die Windeln/Hosen geschissen, konnte keine Entscheidungen mehr fällen, war vollkommen hilflos, ich war alleine nicht mehr Überlebensfähig.
In diese Situation (hervorgerufen durch die medizinische Therapie) möchte ich mich niemals mehr begeben. Ich führe ein selbstbestimmtes Leben und das soll auch so bleiben.
Was ich nun schreibe, würde in einem anderen Zusammenhang ganz anders beurteilt werden. Ist ja auch logisch, denn dann ist es eher abstrakt, aber nun kann es bei mir auf einmal Wirklichkeit werden. Dies macht aber den Unterschied: Die einen reden und denken dabei nicht zu Ende, andere denken und reden dann zu ihrem Ende.
Ich wollte niemals ein hilfloser Pflegefall sein, dies war ich aber im letzten Jahr. In diese Situation möchte ich mich aus freien Stücken niemals mehr begeben, es war für mich unwürdig und nicht mehr lebenswert. Ich bin strikt gegen jede lebensverlängernde Maßnahme, deshalb auch meine bestehende Patientenverfügung. Drei Krebserkrankungen habe ich bisher überlebt, ich muss mir nichts mehr beweisen, ich kann kämpfen und ich habe gekämpft. Nun bin ich aber nicht mehr zu 100% bereit, erneut in den Ring zu steigen. Sollte es nur ein kleiner "Showkampf" werden, dann schnüre ich meine Boxhandschuhe - steht dagegen ein Entscheidungskampf über die vollen Runden an, dann werfe ich eventuell das Handtuch.
Soweit sind wir aber noch nicht, jetzt heißt es erstmal abwarten und nächste Woche Mittwoch/Donnerstag werde ich dann schon ein wenig mehr wissen. Dann passiert sowieso bis zum 26.02. nichts mehr, habe davor noch meinen Ausflug mit Uwe zur Firma Schulte nach Sundern - u.a. auch mit nem Besuch beim Fußballspiel in Bochum gegen Düsseldorf.