Eintrag meiner Schwester, als ich nicht schreiben konnte
Hallo ihr Lieben,
nachdem der gestrige Tag alles andere als "bergauf" ging, hat der heutige nicht wirklich besser angefangen.
Martin hat aus Angst vor neuerlichem Brechreiz nichts mehr (und ich meine damit REIN GAR NICHTS mehr getrunken).
Heute Mittag 14h hatte er einen Termin in der onkologischen Ambulanz in Göppingen und danach haben wir jetzt einen fast "neuen" Sohn, Bruder, Onkel und Schwager hier :) .... fast "neu" bedeutet,
dass er wieder Leben zeigt, mittlerweile nochmal eine "Dosis" Kamillentee aus der Nuckelflasche intus hat (schon DAS alleine wäre ein Bild wert), einmal Astronautennahrung Schokogeschmack und
heute Mittag meldete er schon kurzfristig "Gelüste" auf einen Lyonerwecken an :) .... er meinte vorher: "Ein gesunder Mensch würde sagen, mir geht es nicht gut, aber ich bin ja schon SO
zufrieden."
In der Ambulanz kennt man diese "Nebenwirkungen/Begleiterscheinungen" der Hochdosis und dort hat man auch gleich gesagt, dass man das in den Griff bekommt. Nach 2 Infusionen (mit Cortison und
Spurenelementen) ist der Brechreiz (fast) verschwunden und vor allem Martins "Seele" leidet nicht mehr so sehr. Die Angst vor erneuten Komplikationen die eine stationäre Aufnahme nötig werden
lassen wurde ihm genommen. Danke, danke, danke an alle die daran heute beteiligt waren!
Im Moment sitzt er in einem Asbach uralten Liegestuhl am offenen Fenster und schaut ins Grüne (wenn er morgen früh zeitig aufsteht, dann kann er für's Leben lernen - dann putzt nämlich das Haus
gegenüber die Fenster bevor die Betten raus kommen ;) ).
Wir sind auf alle Fälle dankbar, das es ihm besser geht. Was der morgige Tag bringt? Wir wissen es nicht. Aber wir wissen, wohin wir uns wenden können und das ist gut so. Die Menschlichkeit im
Arztberuf kann man nicht studieren, die hat man oder hat man nicht. Schön, dass diese Menschlichkeit heute in Göppingen so spürbar war.