Tag 4 vor dem Krankenhaus
Heute fällt mir das Schreiben ein wenig schwer. Habe meine Wohnung schon mal "Krankenhaus-Fertig" geputzt und bin jetzt müde, abgeschlagen.
Noch schnell die Streisand Tickets über ebay vertickern, wird mit Juni wahrscheinlich eh nicht klappen. Dafür die Briefe schon mal vorbereiten, damit sie meine Mutter nur noch mit der Anschrift versehen muss.
Briefumschlag für den Auszahlschein der Krankenkasse bereitgelegt, den muss ich am Dienstag noch schnell mit meiner Überweisung beim Hausarzt abholen.
Meine Unterlagen für die Steuer 2012 zusammenrichten, damit sie einfach beim Steuerberater abgegeben werden können. Habe meine Steuer in den letzten Jahren immer selber machen können. Nun habe ich aber einen Schwerbehindertenausweis, der mir hoffentlich den Weg zu einigen "Auszahltöpfen" ebnet. Zudem die Rechnungen der Apotheke, Krankenhaus, Fahrtkosten, Pendlerpauschale....wer soll da noch durchblicken?
Thema "Geld": Schaut Euch mal Euren jährlichen Rentenbescheid genau an. Da steht "Rente wegen voller Erwerbsminderung", mehr gibts nicht mehr vom Staat. Diese Erwerbsminderung kann mich unter Umständen auch erwarten. Dann wäre nichts mehr mit Auto, Reisen, Essen gehen, Ausflüge, exzessiven Bierzeltbesuchen auf dem Wasen.
Mein Vater war zum Glück sehr vorrausschauend und hat mir ab dem 16.Lebensjahr eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) abgeschlossen. Diese bescherte mir 1999 (da war ich 17 Monate krank geschrieben) meinen Renault Laguna. Es war klar, dass ich wieder arbeiten gehen konnte und nicht mehr auf die BU oder Krankenkasse angewiesen bin, also raus mit dem Geld und sich was gönnen - war das ein toller Schlitten!!!!!
Nun bekomme ich seit August 2012 Krankengeld und seit dieser Zeit auch meine monatliche BU-Rente. Es ist beruhigender, wenn man sich "nur" Sorgen wegen der Krankheit macht, nicht aber gleichzeitig um die finanzielle Existenz fürchten muss. Umsonst ist diese Vorsorge nicht zu haben, wer sie nicht braucht, wird sich monatlich über die Abbuchung ärgern. Wer aber dann auf einmal krank wird und nach 18 Monaten nur noch die Erwerbsminderungsrente bekommt, ist fast ein Sozialfall.
Und abschließend der letzte Tipp: beantragt bei der Rentenversicherung "Kontenklärung". Habe ja viel Freizeit und schrieb der Deutschen Rentenversicherung ganz zwanglos eine eMail. Kurze Zeit später erhielt ich dann per Post meinen "Kontoauszug". Und siehe da, eineinhalb Jahre waren ungeklärt und ich mußte diese nachreichen. Es war noch relativ einfach diese Zeiten zu belegen: 1. Ausbildungsjahr mit Vollzeitschule und die Monate von meinem 17.Geburtstag an, bis zur Ausbildung. Dies aber dann mit 65 Jahren noch klären zu können, 30 Jahre später????