1-jähriges Jubiläum
Vor genau einem Jahr ging meine Homepage an den Start. Was in dieser Zeit alles geschehen ist, es würde für Jahrzehnte
reichen, lebe halt in allen Lebenslagen gerne exzessiv ;-).
In den 365 Tagen hatte ich 32300 Besucher mit 225000 Seitenaufrufen. Die meisten Zugriffe waren am 17.07./18.07.2013 - initiiert durch den 15.07.
Niemals habe ich mit so einem großen Interesse an meiner Lebensgeschichte gerechnet. Eure lieben Einträge im Gästebuch, Eure eMails über das Kontaktformular tun mir sehr gut und sind mir eine wichtige Stütze.
Von Onkologen bzw. Psychologen wird empfohlen, eine Art Tagebuch zu schreiben. Ich hatte dies nie für Ernst genommen, "So etwas ist doch nur was für kleine Mädchen/Teens!" Tja, man lernt nie aus....habe durch mein Tagebuch sehr viel über mich erfahren und dadurch sehr viel aufgearbeitet bzw. verarbeitet. Ich bin so froh, dieses Projekt mit einem öffentlich zugänglichen Online-Tagebuch gewagt zu haben. Krankheit, Angst, Tod sind unsere ständigen Begleiter - meistens findet dies nur unter vorgehaltener Hand und im Stillen statt bzw. wird totgeschwiegen. Nur, wie will man dann den Umgang mit diesen Themen erlernen? Konfrontation ist ungemütlich und oft sehr schmerzhaft, wer sieht schon gerne sein über die Jahre mühsam selbst gebasteltes Kartenhaus in sich einstürzen? Jeder soll und darf sein Leben so leben wie er will, wir sind alle Individuen, die aber trotzdem nur ein Grundziel haben: ein zufriedenes und glückliches Leben führen zu dürfen.
Am Ende gilt doch nur,
was wir getan und gelebt -
und nicht was wir ersehnt haben.
A. Schnitzler
C`est la vie
Am Samstag ging es los: Abfahrt TGV in Stuttgart um 6.55 Uhr, Ankunft in Paris um 10.35Uhr. Koffer schnell ins Hotel gebracht und dann ab zum Sightseeing - die öffentlichen Verkehrsmittel waren an diesem Wochenende gratis, Feinstaubalarm in Paris (seit heute gibt es übrigens auch Fahrverbote für Autos). Also ab ins Gewirr der Metros, eine Katastrophe für uns arme, ländliche Albbewohner ;-). Zum Glück gab es eine super App fürs Handy, welche die Verbindungssuche sehr erleichterte.
Zuerst ging es nach Notre-Dame und dann Richtung Eiffelturm (man lernt nicht aus, wird mit effeff geschrieben). Zuerst wollten wir mit dem Aufzug hochfahren, standen aber in der Schlange für`s Treppensteigen (704 Stufen bis zur zweiten Etage). Dies war es uns dann doch nicht wert und wir schauten nach dem Aufzug, es fuhr nur einer, der andere wird gerade gewartet. Riesige Menschenschlange, locker zwei Stunden Wartezeit, dann halt nicht.
Spazierend ging es ans andere Seine-Ufer zum Trocadèro und durften dort am Start der "Aicha des Gazelles" teilnehmen (alle Autos, Teams, Fahrerinnen wurden dort präsentiert, Video ist aber von 2012). Danach ab in Richtung Arc de Triomphe und von dort oben die Aussicht auf Paris genossen, leider war es ein wenig diesig - Feinstaub läßt grüßen.....egal, einen Spaziergang auf der Champs-Èlysèes lassen wir uns dadurch doch nicht vermiesen. Ach, direkt am Boulevard ein Platz in einem Cafe frei, schnell hingesetzt und die Karte studiert: 12€ für 0,4 Liter Bier - sehr sportliche Preise...naja dann doch lieber in eine Seitenstraße abgebogen und für sparsame 9€ ein Guinness 0,5l verhaftet - Glück hat, wer wie 16 aussieht und auch eines bestellen durfte......
Nun ging es zum Einchecken ins Hotel, hatten nur unsere Koffer dort deponiert, da erst ab 14 Uhr unsere Zimmer frei waren. Das Holiday Inn war direkt gegenüber des Gare de l`Est (Kopfbahnhof macht nur in Paris Sinn, gell Ihr S21 Gegner ;-).
Nicht viel Zeit zum relaxen, wir wollten noch hinauf nach Sacrè-Coeur, zum Glück gabs dort eine Zahnradbahn - geht mal nach Paris und erfreut Euch an den vielen Treppen, die ihr laufen müsst....sie sieht von unten schon toll aus, aber die Ausgestaltung der Kirche im Inneren ist faszinierend. Zu dieser besonderen Stimmung trug auch der gerade stattfindende Gottesdienst bei, der ausschließlich von Nonnen zelebriert wurde. Für uns etwas ungewöhnliches, sind wir doch nur Pfarrer und Mönche gewohnt. Als wir rauskamen, tauchte der Sonnenuntergang das unter uns liegende Paris in ein wunderschönes rötliches Licht. Man kann dies nicht beschreiben, es würde dem Anblick und der Stimmung nicht gerecht werden, man muss es sehen und erleben.
Langsam Zeit, etwas Essen zu gehen, natürlich perfektes Ambiente am Montmartre - die zwei Jungs trauten sich an Froschschenkel, ich blieb bei Zwiebelsuppe und danach Lammhaxe mit Ratatouille, dazu ne Flasche Rosè mit Aussicht auf den "Place du Terte" - Muttern war ganz experimentierfreudig und bestellte sich "Pâtes à la sauce à la viande". Dazu gab es live Musik, Chansons von einer Frau und Mann am Klavier vorgetragen - so stellt man sich Frankreich vor. Frisch gestärkt drehten wir noch ein paar Runden durch die Gassen rund um Pigalle und standen wie von Gottes Hand geführt direkt davor: vor DEM Nachttempel: dem Moulin Rouge. Mit diesen Eindrücken ging es wieder ins Gewirr der Metro und nach zig Treppen waren wir wieder in unserem Hotel und wirklich bettreif.
Sonntagmorgen war um 7 Uhr Frühstück angesagt, tolles Buffett im Hotel. Um 7.45 Uhr waren wir schon auf der Fahrt in Richtung Startpunkt unserer gebuchten Stadtrundfahrt. Dort angekommen hatten wir noch etwas Zeit und gingen ein wenig schlendern. Durften den Blick vom Louvre, durch den "Jardin des Tuileries" bis zum Arc de Triomphe genießen, kaum ein Mensch war um diese Zeit unterwegs. Dann ab in den Doppeldeckerbus, saßen oben und ganz vorne, perfekt! Die Stadtrundfahrt dauerte ca. 2 Stunden und dann wurden wir in Richtung Eiffelturm geführt, bekamen dort unsere Tickets für die Fahrt mit dem Aufzug auf die zweite Etage. Dies wurde im Programm zwar erwähnt, aber nicht versprochen, alternativ war die Fahrt auf den "Tour Montparnasse" vorgesehen - Glück gehabt. Durften mit unseren Tickets durch den VIP Eingang an all den anderen Wartenden vorbei und sparten uns da locker drei Stunden Wartezeit - denke, das verursachte bei manch einem Mordgelüste.....jetzt waren wir also doch noch auf dem Eiffelturm und hatten eine schöne Sicht auf das leider immer noch diesige Paris. Vom Treppensteigen würde ich jedem abraten, aber auch von den langen Wartezeiten am Aufzug, bucht davor über einen Veranstalter die Tickets - oder geht auf den Montparnasse, von dort könnte Ihr in riesiger Höhe tolle Fotos inkl. Eiffelturm machen.
Eine Seine-Schifffahrt war bei dem Package auch noch mit dabei und flugs ging es auf das Schiff, auch wenn meine Mutter das Ticket des Eiffelturms noch hatte und dafür das Ticket für die Schifffahrt leider schon entsorgte - 13€ waren somit zusätzlich ausgegeben, hätte mir für ein kleines Bier gereicht.....die Ufer der Seine waren gesäumt von Sonnenanbetern, überall wurde gepicknickt.
Wieder hoch zum Trocadèro und dann in die Metro Richtung "La Fayette", fanden eine nettes, sonniges Lokal im Freien. Und nun muss ich wirklich mal eine Lanze für die Franzosen brechen: Diese ganzen Vorurteile über Euch, diese Schmähungen, die Ihr ertragen müsst, diese üblen Nachreden, Ihr wärd unfreundlich und arrogant - sie sind wahr!!! Der Kellner in diesem Restaurant war ein unsägliches Beispiel hierfür, es war schockierend und faszinierend zugleich, das muss man erlebt haben!!! Leider zogen sich diese Erlebnisse durch die ganzen zwei Tage, vielleicht liegt es ja auch an dem aggressiven Feinstaub, will hier keinem Unrecht tun.....
Ab ins Hotel und unsere Koffer abgeholt, wir wollten nicht mehr viel unternehmen, waren müde von den zwei vollgepackten Tagen - rein in den TGV und um 21 Uhr kamen wir wieder in Stuttgart an. Auto im Parkhaus abgeholt, 40€ gezahlt (eine Nacht) und dann ging es heim ins Bett.
Die vielen Eindrücke müssen sich legen, wir hatten ein vollgepacktes Programm, haben sehr viel gesehen und besichtigt. Das Wetter war in T-Shirt Laune, es war ein tolles Wochenende mit Janick, Patrick und vor allem mit Dir Mama - Danke Dir für unsere jährliche Reise, die Du uns anstatt Weihnachts-/Geburtstagsgeschenken ermöglichst.