Erster Tag richtig Zuhause
Heute gab es keinen Anruf aus Ulm, endlich habe ich ein paar Tage meine Ruhe.
Das Unangenehmste sind die Hautablösungen an meinen Händen. Es tut nicht weh, da ich gut creme, aber das dauernde Tragen von Handschuhen nervt und schränkt ein.
Mir geht es soweit gut, kann essen und trinken und der Kreislauf macht auch wieder mit. Das Einschneidendste ist jedoch meine Kraftlosigkeit. Ich merke, wie wenig Muskelmasse ich noch habe, wie belastend die kleinsten Tätigkeiten sind. Dies wird sich durch die nächsten zwei Krankenhausaufenthalte noch verstärken - Chemo und Cortison tragen ihr Übriges dazu bei. Cortison schwächt die Knochen und macht die Sehnen "lommelig".
Für mich steht aber schon der 03.09. im Vordergrund, der Beginn meiner Reha in Boltenhagen. Freue mich auf die endlose Weite des Strandes/Horizont, auf eine unbeschwerte Zeit und nette Kontakte. Hoffe auf eine Stabilisierung und Kräftigung meines Immunsystems, meiner physischen Verfassung - Waschbrettbauch ;-)
Ich komme zur Ruhe und finde zu mir. Kann abschalten und habe keinerlei Probleme, Löcher in die Luft zu schauen. Brauche diese innere Ausgeglichenheit, um den nächsten Zyklus besser zu überstehen. Es ist wie eine Art Meditation (so stell ich es mir jedenfalls vor), mit innerer Ruhe das Kommende zu ertragen. Sich einfügen und die Zeit an einem vorüberziehen zu lassen.