Morgen geht es wieder nach Ulm :-(
Ob ich erholt nach Ulm fahre, ein klares "Nein". Mich hat die Fatigue fest im Griff, es ist wahnsinnig anstrengend, damit klar zu kommen.
Ich habe auch Riesenrespekt von dem, was nun wieder auf mich wartet. Angst habe ich keine davor, weshalb denn auch - was soll mir noch groß Angst machen. In absehbarer Zeit habe ich hoffentlich zum dritten Mal den Krebs besiegt. Welche Herausforderung wartet da dann noch auf mich? Die einzigste Sorge ist dann nur noch, ob die Therapie den gewünschten Erfolg gebracht hat.
Habe mir heute ein paar Hipp-Gläschen gekauft, hoffe es wird dieses Mal nicht so schwierig mit dem essen und trinken. Auch das nervige Thema mit meinem Kreislauf, der ist immer noch nicht auf Vordermann und schon kommt der nächste Chemo-Hammer. Er wird sich dann, bildlich gesprochen, wieder in eine Zimmerecke verziehen und zusammengekauert sein Dasein fristen. Selbst das aufs Klo gehen, oder regelmäßige Mundspülungen zu machen wird mich dann wieder in extreme Schweißausbrüche versetzen. Geschweige denn das Laufen zur Waage oder auch nur zum Frühstück/Getränke holen.
Auszahlschein, Taxischein und Einweisung habe ich mir heute Morgen vom Hausarzt geholt, jetzt geht es ans Koffer packen. Wieder circa drei Wochen im KH. Hoffe, ich bekomme ein Zimmer auf der Nord/Westseite, da kommt die Sonne erst abends hin. Auch was meine kommenden Zimmernachbarn betrifft, bisher hatte ich meistens Glück. Wenn es einem nicht gut geht, ist der normale Ablauf schon nervig und extrem anstregend. Hat man dann aber noch nen unruhigen Bettnachbarn, bzw. seinen lauten Besuch, dann bin ich nur nen winzigen Schritt davon entfernt, Szenen aus dem Tatort nachzuspielen.....ohne happy end!
Gedanklich bin ich schon sehr viel weiter, über die Therapie hinaus. Verweile schon in der Reha an der Ostsee. Sehe mich in den Herbstferien Koffer packend auf der Fahrt nach Deutschlandsberg (bei Graz). Will endlich wieder selbstbestimmt Leben, wieder Herr über meinen Körper sein, Herr über meine Lebensplanung.