Zuhause, aus Ulm zurück
Die Nacht war ganz ok, konnte gut schlafen - mein Nachbar empfahl mir trotzdem, einen Termin im Schlaflabor zu machen (zwecks meines Schnarchens).
Heute morgen auch noch meine Fußreflexzonenmassage bekommen, fand sie aber überhaupt nicht gut. Die "Masseuse" zwickte und stocherte richtig unangenehm an meinen Füßen umeinander - kein Vergleich zu Ihnen Frau Hafner!!!!
Meine Schmerzen in den Fingern und Zehen sind sehr unangenehm (Periphere Polyneuropathie). Dagegen würde aber kein Medikament so richtig helfen, gegen die Schmerzen habe ich Lyrica bekommen.
Zudem habe ich Probleme beim Trinken. Habe immer noch das Gefühl eines "Fremdkörpers" in der Speiseröhre. Möchte und müßte viel trinken, um das Chemogift auszuschwemmen. Spätestens nach dem dritten Schluck stellt sich bei mir dann aber eine Art Brechreizgefühl ein, das auch einige Zeit anhält. Hoffe, dies läßt bald nach, das würde mir die nächsten zwei Tage ein wenig erleichtern.
Nach dem letzten GOP-Schema war ich am Tag der Entlassung ein "Powerpaket", wäre am liebsten sofort ins Mauerwerk, um mir ein paar Rosèschorle zu gönnen (war ich natürlich nicht...). Tags drauf war es mit diesem Enthusiasmus schnell vorbei. Bin deshalb gespannt, wie es mir morgen geht, was die Chemo mit mir noch anstellt.
Direkte Übelkeit habe ich (noch) nicht, es ist sehr schwierig zu beschreiben. Ein leichtes, innerliches Druckgefühl, irgendwo zwischen Magen und Hals. Beim Reden höre ich mich auch leicht heiser an, geht diese Chemo auch auf die Stimmbänder? Die typische Chemo-Lauf-Nase ist auch wieder da.
Jedenfalls bin ich jetzt wieder zuhause, übrigens als sehr geduldiger Beifahrer, gell Mama ;-)
Am nächsten Donnerstag bekomme ich dann den Tag 8 meiner Chemo - diesmal ambulant in der MOT (Tagesklinik). Muss um 8 Uhr oben sein und denke die Infusionen laufen bis gegen 14 Uhr - sofern alles mit dem Port funktioniert. Der war heute übrigens wieder rückläufig, das ersparte mir die Blutentnahme über die Vene, war ja schon immer von der Nützlichkeit eines Portes überzeugt....
Am 25.04. geht es dann wieder auf die 4d (Schleusenstation). Bin um 9.30 Uhr zum PET-CT angemeldet, die Ärzte hoffen dann endlich etwas zu sehen. Unabhängig davon wird wahrscheinlich mit der Hochdosis angefangen. Dies wären dann die drei Zyklen à vier Wochen, mit jeweils anschließender Stammzelltransplantation.
Ich merke beim Schreiben, wie mein "Kopf" nachlässt, es häufen sich die Schreibfehler. Dies ist für mich nichts Überraschendes oder arg Störendes, wichtig ist mir nur der Inhalt. Muss am Sonntag meiner Mutter die Zugangsdaten geben und sie einarbeiten, damit sie die großen "Hauer" ausmerzt.
Ja der Kopf, dank Cortison hat er momentan die Röte eines Pavian-Hinterns.